Der ungarische Bahntransitverkehr mit ukrainischem Getreide nimmt rasant zu

Im Vergleich zum April des Vorjahres hat sich der von der Rail Cargo Group in Ungarn organisierte Transitverkehr von ukrainischem Getreide auf der Schiene in Ungarn vervielfacht.

Das weitere Wachstum der Transporte ist durch die Umschlagskapazität und die Anzahl der verfügbaren Güterwagen begrenzt.

Im ersten Quartal von 2022 sind 41.000 Tonnen Ernte aus der Ukraine in der Organisation von Rail Cargo Logistics - Hungaria, der ungarischen Teilgesellschaft der Rail Cargo Group angekommen. Bis Ende Juni ist die Versendung von weiteren 85.000 Tonnen prognostiziert. Der Zielort des Getreides ist in den meisten Fällen Italien, kleinere Mengen kommen im Auftrag von ungarischen Kunden zur Bevorratung.
Die Routen an den Schwarzmeerhäfen müssen aufgrund ihres Ausfalls kompensiert werden. Dies führt wiederum zu einem Transportbedarf durch Ungarn, der sich auf fünf Millionen Tonnen Getreide pro Jahr belaufen würde. Dieser Nachfrage stehen die Leistungen der Umschlagskapazitäten (über 1.000 Tonnen/Tag) und die limitierte Anzahl der Güterwagen gegenüber.

Die Tochtergesellschaft der Rail Cargo Group in Ungarn, die Rail Cargo Hungaria (RCH), wickelt 75 Prozent der ungarischen Getreidetransporte ab. 700 eigene und die 1.500 zugeteilten Getreidewagen der Rail Cargo Group stehen in erster Linie für die Exporttransporte von einer Million Tonnen ungarischer Ernte zur Verfügung. Obwohl RCH danach strebt, Güterwagen für die neuen Verkehre zur Verfügung zu stellen, kann die Nachfrage nur so gedeckt werden, wenn kundenseitig auch Wagen vorliegen, die nicht speziell für Getreidetransport gebaut wurden, aber ebenfalls für diesen Zweck geeignet sind.

Früher kam Getreide aus der Ukraine nur selten per Bahn nach Ungarn. Aus diesem Grund wurde die Kapazität zum Transport solcher Getreidemengen, einschließlich der Mittel zum Verladen und Lagern von Ernten, nicht errichtet. Darüber hinaus führen die derzeitigen Instandhaltungsarbeiten an der ungarischen Eisenbahninfrastruktur dazu, dass die Durchsatzkapazität der Strecke begrenzt ist. Der Zuwachs der ukrainischen Getreideverkehre startete schon im November 2021, da wegen der hohen ungarischen Ankaufspreise die Händler ihre heimischen Vorräte aufgefüllt haben. Die Kriegssituation beschleunigte das Versandtempo, und das Volumen der Ernte nahm ebenfalls zu.

Die Rail Cargo Group in Ungarn arbeitet an der Umsetzung von umfassenden Bahn- und Logistiklösungen, um die erhöhte Anfrage erfüllen zu können.