Das Fahrzeug, das in seiner Art in Europa einzigartig ist, wird in den kommenden Monaten für die Zulassung und Inbetriebnahme den nötigen Tests in Ungarn unterzogen.
Das marktführende Eisenbahnverkehrsunternehmen hat die Maschine zur Sicherstellung seines Rangierbedarfs im Bereich des landesweit flächendeckend abgewickelten Einzelwagenverkehrs bestellt. Dieser Service ist die kostspieligste Eisenbahntätigkeit, bei dem die Güterwagen eines Güterzuges in den Rangierbahnhöfen durch Verschubvorgänge verteilt oder zusammengestellt werden. Zu diesem Zwecke setzt die RCH hauptsächlich ältere, von MÁV-START bestellte Diesel-Verschublokomotiven ein. Infolge der Verminderung der von MÁV-START gewährten Dienstleistungen ist es für die RCH jedoch von strategischer Bedeutung, ihre eigene Verschubkapazität zu erhöhen. Aus diesem Grunde bzw. um die Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit der Produktion zu sichern, hat die Gesellschaft noch im Jahre 2019 einen Auftrag für die technologische Entwicklung und Herstellung der Maschine erteilt. Die Gesellschaft wird die fahrbereite Verschublokomotive nach Abschluss des Genehmigungsverfahrens unter günstigen finanziellen Bedingungen einschließlich der Wartung mieten.
Die in der südostchinesischen Provinz Hunan hergestellte Lokomotive wiegt 74 Tonnen und ist mit einer auf dem Markt der elektrischen Fahrzeuge einzigartigen Hybridtechnologie ausgestattet. Das Fahrzeug benutzt einen Lithiumtitanat-Akkumulator für die Verschubvorgänge. Dank seiner Hochleistungs-Energiespeichertechnologie wird der in der Lokomotive installierte Akkumulator auf Oberleitungsstrecken aufgeladen, wodurch die Effizienz des Fahrzeugs verbessert wird. Die Traktionsleistung der Lokomotive beträgt 850 kW im Oberleitungsbetrieb und 350 kW im Akkumulatorbetrieb.
85 Minuten lang kann die Elektro-Hybrid-Verschublokomotive der RCH einen 800-Tonnen-Zug auf einer Strecke ohne Oberleitung mit einer Geschwindigkeit von 20 km/h ziehen (Das Rangieren der Güterwagen wird in der Regel mit einer ähnlichen Geschwindigkeit durchgeführt).
Nach der Zulassung wird das Fahrzeug in Ungarn hauptsächlich in Rangierbahnhöfen und auf Industriegleisen eingesetzt. In Ungarn gibt es keine Oberleitung über den Industriegleisen, deshalb setzen die EVUs derzeit kostspielige und umweltschädliche Diesellokomotiven zum Verschub ein.
Die neue Verschublokomotive soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in Betrieb genommen werden.