Rail Cargo Hungaria-Eigentraktion feiert zehnjähriges Jubiläum

2019 betrug die Laufleistung 5,6 Millionen Kilometer – mehr als je zuvor

Am 22. Januar feierte die Eigentraktion der Rail Cargo Hungaria ihr zehnjähriges Jubiläum. Damals verfügte die privatisierte MÁV Cargo über keine eigenen Traktionsleistungen, so konnten die für den Güterverkehr nötigen Assets vor allem von der damaligen MÁV-TRAKCIÓ beschaffen werden. Der neue Eigentümer, die Rail Cargo Austria AG hat mit dem Ausbau der Eigentraktionsfähigkeit begonnen. Im Jahre 2010, als Teil der Privatisierungsverpflichtungen, wurde die Flotte mit zehn Taurus Elektrolokomotiven errichtet, die den strengsten europäischen technischen und Umweltvorschriften entsprechen. Der erste Zug mit einer eigenen Lokomotive, einem eigenen Triebfahrzeugführer und 35 Wagen startete im Januar 2010 in Richtung Miskolc-Rendező.

„Die Errichtung unserer Eigentraktionsfähigkeit in 2010 war ein bedeutender Schritt um unsere marktführende Position im ungarischen Güterverkehrssegment zu stärken. Um die langfristige Stabilität unserer Tätigkeit zu sichern, ist die weitere, kontinuierliche Entwicklung dieser Kapazität von strategischer Wichtigkeit” – betonte dr. Imre Kovács, Vorstandsvorsitzender der Rail Cargo Hungaria und Vorstandsmitglied der Rail Cargo Austria.

Steigende Eigentraktionskapazität

Die Laufleistung der Gesellschaft überstieg schon im ersten Jahr die 3,2 Millionen Kilometer. Durch die kontinuierliche Erweiterung des Maschinenparks wurde die mit eigener Traktion hinterlegte Strecke immer länger. 2014 war sie über 4 Millionen Kilometer, und 2019 legte die eigene Lokomotivflotte der Rail Cargo Hungaria 5.600.000 Kilometer zurück – diese Laufleistung ist höher als je zuvor.  Sie ist 18 % höher im Vergleich zum letzten Jahr und 170 % höher als der Wert, der von zehn Jahren mit der Schaffung der eigenen Traktionsfähigkeit festgelegt wurde. Die Lokomotivflotte des Unternehmens besteht derzeit aus 45 modernen und umweltfreundlichen Triebfahrzeugen.

Eigene Triebfahrzeugführer-Kapazität

Vor zehn Jahren arbeiteten insgesamt 138 Lokführer im Unternehmen, bis 2020 wurde das Team mit 100 Personen erweitert. Um die steigenden Anforderungen erfüllen zu können startet die RCH seit 2016 regelmäßig Triebfahrzeugführer-Ausbildungen. Im April werden jetzt voraussichtlich 27 Trainees die Ausbildung absolvieren.

Neue Lokomotiven

2020 wird der Wagenpark der RCH um fünf weitere Elektrolokomotiven erweitert. Diese Kapazitätssteigerung ermöglicht, dass mehr als 60 % aller Transporte der Gesellschaft mit eigenem Equipment zum Zielort abgewickelt werden können. Die modernen Vectron Elektrolokomotiven der Unternehmensgruppe können im Vergleich zu den Taurus Loks Züge mit einem größeren Gesamtgewicht befördern. Diese sollen zuerst bei den Getreideverkehren eingesetzt werden.

Rail Cargo Hungaria ergänzt dieses Jahr ihre Dienstleistungspalette mit einem selbstständigen Diesel-Maschinenpark. Die Lokomotiven werden planmäßig für Rangieraufgaben im Rail Cargo Terminal - BILK und in der Budapest-Region eingesetzt.

Innovative, umweltfreundliche Traktion

Alle Fahrzeuge der RCH-Flotte speisen Energie im Stromversorgungssystem zurück. Eine Lokomotive, die einen 2000 Tonnen schweren Güterzug mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h befördert, erzeugt beim Bremsen eine Strommenge, die dem monatlichen Verbrauch eines durchschnittlichen ungarischen Haushalts (214 kWh) entspricht.

Im Schienengüterverkehrssektor ist die Rail Cargo Hungaria die erste, die diese emissionsfreien und kostengünstig funktionierenden E-Hybrid Lokomotiven einsetzt. Das Unternehmen beauftrage der weltgrößte Schienenfahrzeughersteller, die chinesische CRRC, mit der Entwicklung und Produktion der Fahrzeuge – das Prototyp wird dieses Jahr zum ersten Mal auf der Innotrans Fachmesse in Deutschland vorgestellt. Innerhalb von zweieinhalb Jahren werden je zwei, für die Güterverkehrstätigkeit optimierten Rangier- und Hochleistungslokomotiven gefertigt.

Im Vergleich zu den heutigen modernsten Lösungen sind die E-Hybrid Fahrzeuge effektiver und flexibler einsetzbar. Falls wegen Störungen oder Bauarbeiten keine Oberleitung zur Verfügung steht, müssen die Elektrolokomotiven mit Diesel-Loks ersetzt werden, was sowohl zeitlich als auch finanziell negative Auswirkungen mit sich bringt. In solchen Fällen, und auch für Anschlussbahnen, die mit keiner Oberleitung ausgestattet sind, bietet die neue Technologie eine kostengünstige Lösung.

RCH wird die Rangierlokomotiven in Ungarn, die anderen Lokomotiven zusätzlich auch in Kroatien, Serbien, Rumänien, Mazedonien, Griechenland und Bulgarien einsetzen.