Lärmreduzierende Maßnahmen im Wert von mehr als 1,5 Milliarden HUF

Im Rahmen einer Investition von mehr als 1,5 Milliarden HUF ersetzt Rail Cargo Hungaria die traditionelle Bremsausrüstung ihrer Güterwagen durch aus Keramik bzw. Kunststoff bestehenden Komposit-Bremssohlen, sogenannten Flüsterbremsten, die von der Europäischen Union vorgeschrieben sind.

Bisher wurden 1300 Fahrzeuge der aus 6300 Wagen bestehenden Flotte umgerüstet, und bei der Beschaffung von weiteren 700 Güterwagen forderte die Gesellschaft den Lieferanten bereits auf, die neue Technologie einzusetzen. Dank der Entwicklung kann das marktführende ungarische Schienengüterverkehrsunternehmen weiterhin alle Transportaufgaben Richtung Deutschland abwickeln, wo bereits ab 15. Dezember mit anderen Bremsen ausgestatteten Güterwagen, abgesehen von einigen Ausnahmen, nicht im Schienennetz verkehren dürfen.

Das Bremsen von Güterzügen verursacht Lärm, das zwischen den Rädern und den Graugussbremsen entstehende Geräusch ist gesundheitsschädlich für die Menschen, die neben dem Schienennetz leben. Gemäß der Verordnung der Europäischen Kommission können ab Ende 2024 nur lärmarme Güterwagen auf den Hauptverkehrsstrecken verkehren. Das Unternehmen stattet die „alten” mit Graugussbremsen versehenen Güterwagen mit neuen LL Komposit-Bremsklötzen aus. Das Verbot von lauten Güterwagen wurde in der Schweiz schon im Januar eingeführt, und im Deutschland gilt die Regelung ab Mitte Dezember. Für Rail Cargo Hungaria ist die Umrüstung besonders wichtig, da 80% der Verkehre international sind.

Wegen den hohen Kosten der Modernisierung beantragte die RCH zusammen mit der ÖBB eine EU CEF-Finanzierung, und sie erhielten einen Zuschuss von 1,5 Millionen Euro. RCH wird weitere 4,3 Millionen EUR aus eigenen Mitteln hinzufügen und wird bis Ende 2023 die Umrüstung ihres Wagenparks auf lärmame Bremssystem beenden.

Mit den neu eingeführten leisen Bremstechnologien werden die Laufflächen der Räder nicht aufgeraut, wodurch der Schalldruck um etwa 10 dB reduziert wird, was für das menschliche Ohr einer Halbierung des Lärms entspricht. Dank der Entwicklungen wird die durch den Verkehr verursachte Lärmbelastung auch in Ungarn erheblich abnehmen. Der Komfort von zehntausenden Menschen, die in der Nähe der durch Budapest verlaufenden Eisenbahnlinien leben, wird bereits durch die Entwicklung des Eisenbahnverkehrsunternehmens verbessert, das für mehr als die Hälfte des Schienengütertransports in Ungarn zuständig ist.