Zur Wahrnehmung der Transitaufträge auf den ungarischen Strecken in Verbindung mit der heurigen guten einheimischen Ernte und der Ausfuhr ukrainischer und rumänischer Getreidesorten in Richtung Westeuropa stellt die Gesellschaft 700 eigene und 1.500 spezielle Getreidewagen der Unternehmensgruppe zur Verfügung.
Trotz der hohen Preise herrscht am internationalen Getreidemarkt immer noch große Verunsicherung. Das schlägt sich auch auf die Exportlogistikabwicklung nieder. 60% der ungarischen Erträge gehen nach Italien. Um einen möglichst großen Teil des Exportgetreides auf die Schiene zu verlagern, hat das marktführende Schienengüterverkehrsunternehmen neben der Transportflexibilität auch optimierte Bahnlogistikmodelle erarbeitet.
Die RCH hat bereits voriges Jahr bedeutende, effizienzsteigernde Maßnahmen gesetzt, um die Qualität der Dienstleistungen und die Transportvoraussetzungen zu verbessern. Für die Traktion von Getreidezügen mit größeren Parametern wurden Vectron-Hochleistungslokomotiven delegiert. Das ermöglicht die Zusammenstellung und Beförderung von 2.200 Tonnen schweren Zügen und infolgedessen auch die Verringerung von den spezifischen Kosten. In der heurigen Getreidesaison können daher Züge mit bis zu 30 Güterwagen und 2.500 Tonnen gefahren werden, vorwiegend über Gyékényes. Aufgrund der Gelände werden diese Züge von zwei Lokomotiven gezogen. Die Kosteneffizienz wird mitunter durch die radikale Verringerung der Wagenumlaufzeiten verbessert. Ein zunehmender Anteil des Italienverkehrs wird am Grenzübergang in Gyékényes zum Beispiel ohne Lokomotivwechsel gelöst. In Kroatien werden die Züge von den Lokführer:innen der Rail Cargo Carrier - Croatia befördert. In Gyékényes sorgt ein spezieller Grenzbahnhofskoordinator für den reibungslosen Grenzübertritt der Züge, wobei ein Spezialist die informations- und steuerungstechnische Unterstützung bereitstellt. Wöchentlich werden Detailpläne erstellt. Sie basieren auf den Informationen von Spediteuren, welche etwa den Zeitpunkt der Beladung und die voraussichtliche Ankunft der leeren und beladenen Wagen beinhalten.
Zum intensiven Wachstum der Rolle des Schienengüterverkehrs trug auch die voriges Jahr in Folge der Corona-Pandemie entstandene besondere Situation bei, die den Straßengüterverkehr hinderte, bei gewissen Destinationen in Italien sogar unmöglich machte, was die Verlagerung von Verkehren auf die Schiene förderte.
Auftraggeber, die damals positive Erfahrungen mit dem Schienengüterverkehr gemacht haben, gaben bereits bekannt, immer größere Mengen mithilfe dieser Modalität an die Bestimmungsbahnhöfe zu befördern.
Lediglich 20% des ungarischen Getreideexports wird über die Schiene abgewickelt. Der Anteil der RCH am Schienentransport von Getreide liegt bei nahezu 70%.