TS Hungaria: spezielles Gestellsystem zum Transport von Eisenbahnradsätzen

Der erste Rgs-Wagen, beladen mit einem von TS Hungaria für den Transport von Eisenbahnradsätzen entwickelten zweireihigen Gestellsystem, hat Miskolc verlassen. Bestimmungsort ist das Werk der ÖBB-Technische Services in Knittelfeld (Österreich).

Rail Cargo Hungaria beauftragte TS Hungaria vor anderthalb Jahren, eine Lösung für den Radsatztransport zu entwickeln, die gegenüber dem Straßentransport wettbewerbsfähig ist. Die Verlagerung von Radsatztransporten im großen Volumen von der Straße auf die Schiene ist eine der strategischen Zielsetzungen der Rail Cargo Group.

Zur Lösung der Aufgabe haben Rail Cargo Hungaria, TS-HU in Miskolc und ÖBB-TS in Knittelfeld eine Arbeitsgruppe zustande gebracht, die ein Konzept für den einreihigen Radsatztransport erarbeitet hat. Damit können 21 Radsätze auf einem Güterwagen transportiert werden, im Vergleich zu 15 Radsätzen auf einem Lastkraftwagen. Das entwickelte System wurde auf einen Rgs-Güterwagen montiert. Die Lösung erfüllte die Anforderungen an die Kollisions- und auch die allgemeine Eisenbahnsicherheit.

Die Erfahrungen aus den Testläufen zeigten jedoch, dass die Kosten des Straßentransports nach wie vor etwas niedriger als die der Bahn ausfielen, die Pläne mussten also verfeinert werden. Das Konstruktionsteam von TS-HU entwickelte ein mobiles zweireihiges Gestellsystem, das 30 Radsätze pro Wagen befördern kann. Es wurde ein Prototyp hergestellt, der sich derzeit im Testbetrieb befindet.

Die Rundlaufzeit des Wagens, der mit dem zweireihigen Gestellsystem ausgestattet ist, beträgt in der Relation Miskolc–Knittelfeld–Miskolc etwa zehn Tage. Auf dem Rückweg kehrt er mit zu reparierenden Radsätzen beladen zum TS-HU-Werk zurück.

Die Fahrzeugreparaturwerkstatt in Miskolc hat vor, fünf weitere ähnliche Gestellsysteme zu bauen. Damit können künftig wöchentlich 100 Radsätze auf der Schiene befördert und dadurch auf dieser Strecke jährlich 320 Lkw-Fahrten vermieden werden.