Am Ereignis nahmen László Mosóczi, Staatssekretär für Verkehrspolitik des Ministeriums für Innovation und Technologie, und Róbert Homolya, President-CEO von MÁV, online teil.
Das betreffende Dokument wurde seitens CELIZ vom Geschäftsführer von MÁV-REC Kft Norbert Csomós, als Vertretung des Konsortialführers, und von RCH, von den Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft, Norbert Körös CEO und Roman Kotiers CFO unterzeichnet. Am Event nahmen László Horváth, President-CEO der L.A.C. Holding Zrt. und Mehrheitseigentümer von MÁV-REC Kft. sowie Imre Kovács, Vorstandvorsitzender der Rail Cargo Hungaria und Vorstandsmitglied der Rail Cargo Group online teil und würdigten die Bedeutung der Unterzeichnung der Absichtserklärung.
Gemäß übereinstimmender Prognose der Leiter beider Unternehmen wird im nächsten Jahrzehnt das abgewickelte Schienengüterverkehrsvolumen zwischen China und Europa erheblich zunehmen. Die chinesische Industrie hat eine Entwicklungsstufe erreicht, die es dem Land ermöglicht, freie Kapazitäten an Produktionslinien und Produktionstechnologien zu exportieren. China versucht seine Position als High-Tech-Supermacht durch die Ausfuhr von immer mehr Qualitätsprodukten und die Anerkennung der chinesischen Standards zu verstärken. Durch die Entwicklung der Logistikkorridore des Silk Road Economic Belts werden auch die eigenen, weniger entwickelten westlichen und südwestlichen Gebiete des Landes in den transkontinentalen Verkehr miteinbezogen. Auch die ungarische Volkswirtschaft kann davon profitieren, wenn die Entwicklung der Umladeinfrastruktur in Záhony verwirklicht wird. Das Vorhandensein der für die Übernahme und Logistik chinesischer Waren in Europa erforderlichen Kapazitäten spielt dabei eine entscheidende Rolle, damit die außergewöhnlichen, aus dem Fernosten kommenden Sendungsmengen die Märkte der Europäischen Union zum Teil durch einen über Ungarn führenden Transportweg erreichen können.
Die Sprecher brachten ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass es ein volkswirtschaftliches Interesse sei, einen Teil des wachsenden Handelsumsatzes zwischen China und Europa durch den Mittelmeer-Korridor, RFC 6, mit der Miteinbeziehung Ungarns abzuwickeln. Dies wird direkt die Einnahmen aus dem Schienengüterverkehr und die damit verbundenen Steuer , Zoll- und sonstigen Logistikeinnahmen erhöhen. Es ist ein wichtiger Faktor, dass das zunehmende Verkehrsvolumen auf der Schiene zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks der Güterbeförderung beiträgt.
Parallel zur Absichtserklärung haben die Leiter beider Gesellschaften beschlossen, weitere zukünftige Kooperationsmöglichkeiten zu erwägen und festgestellt, dass sie nach einem eventuellen günstigen Ergebnis bis zum 15. April 2021 eine Kooperationsvereinbarung abschließen werden.
Róbert Homolya, President-CEO von MÁV Zrt. betonte online, dass das Umweltabkommen der Europäischen Union als Ziel formulierte, die aus dem Verkehr stammenden Kohlendioxidemissionen bis 2050 um 90% zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bis 2030 30 Prozent der Straßentransitbeförderung und bis 2050 bereits 50 Prozent auf einem umweltfreundlicheren Transportweg, hauptsächlich auf der Schiene abgewickelt werden. Als Muttergesellschaft des CELIZ-Konsortialmitglieds Záhony-Port und Infrastrukturbetreiber des nationalen Eisenbahnnetzes besteht das Hauptinteresse von MÁV darin, den zunehmenden über Záhony abgewickelten intermodalen Verkehr aus dem Fernosten, effizienter zu gestalten, den Verkehr weiter zu steigern, und die Möglichkeiten der geopolitischen Strategie der Neuen Seidenstraße auszunutzen. Záhony wird dafür infolge der Entwicklungen noch besser geeignet sein.
László Mosóczi, Staatssekretär für Verkehrspolitik, erklärte online, dass sich die heimischen Verkehrsentwicklungsinitiativen in den nächsten zehn Jahren eindeutig auf die Eisenbahn fokussieren werden. Beim spurgeführten Verkehr wird mit Investitionen in einer Höhe von insgesamt 6.000 Mrd. HUF gerechnet. Die Regierung wird 4.000 Mrd. HUF für die Modernisierung der Infrastruktur und rund 2.000 Mrd. HUF für die Erneuerung der Schienenfahrzeuge bereitstellen. Ein wesentliches Ziel des ungarischen Eisenbahnprogramms ist es, dass Ungarn zu einem Güterbeförderungs-, Logistik- und Verteilungszentrum in Mitteleuropa wird. Zur Unterstützung des Schienengüterverkehrs hat die Regierung Ende 2020 beschlossen, die Güterbahnlinie V0, die Budapest vom Süden umgeht, vorzubereiten. Die damit verbundenen öffentlichen Beschaffungen können im März diesen Jahres bereits beginnen, der Erwerb der Umweltschutzgenehmigung wird im Frühjahr 2023 erwartet.