Präsentation des Projekts Rail4Regions auf Forum Eisenbahnakademie von HUNGRAIL

HUNGRAIL organisierte Mitte Juni ein Forum mit dem Titel „Industriegleisanschlüsse: die goldenen Reserven des Schienengüterverkehrs”. Auf der Veranstaltung berichtete die im Rahmen von HUNGRAIL organisierte und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs errichtete Arbeitsgruppe „Last mile” (früher: „Industriegleise”) über ihre bisherigen Erfahrungen und lud Vertreter nationaler Gleisbetreiber und Eisenbahnverkehrsgesellschaften, Behörden sowie Gleisanschlussnutzer zu einem persönlichen Meinungsaustausch ein. Anschließend wurden die bisher formulierten Vorschläge für Maßnahmen vorgestellt.

Kornélia Polcz, Leiterin Corporate Development der RCH wurde zum Forum eingeladen, um über ihre Erfahrungen mit dem Projekt Rail4Regions (R4R) zu berichten. Das dreijährige, von der EU finanzierte wissenschaftliche Projekt fokussiert auf die Verbesserung der Zugänglichkeit zu wichtigen Verkehrskorridoren, die Förderung der regionalen Entwicklung und die Unterstützung eines nachhaltigen Verkehrs in ländlichen und peripheren Regionen. Von den elf Mitgliedern aus acht Ländern, die an dem Projekt beteiligt sind, ist es allein RCH – als einziges Eisenbahnunternehmen –, das aus Ungarn praktische Erfahrungen für das Projekt bereitstellt.


Für die vier Hauptbereiche des R4R-Projekts wurden vier separate Arbeitsgruppen errichtet, diese sind die transnationalen Arbeitsgruppen für Zugänglichkeit von Ladestellen, für Nebenstrecken, für den Problemkreis der Industriegleise, bzw. die Aufrechterhaltung des Einzelwagenverkehrs. Im Rahmen des HUNGRAIL-Forums gab unsere Leiterin Corporate Development den Teilnehmern einen anschaulichen und umfassenden Überblick über die Situation der Industriegleise auf internationaler Ebene und die öffentliche Förderung der Gleisanschlüsse in den Niederlanden, Deutschland, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Italien und Österreich. Sie wies darauf hin, dass mehrere europäische Länder (z. B. Slowenien, die Tschechische Republik, die Slowakei) einen ähnlichen Hintergrund in Bezug auf Gleisanschlüsse wie Ungarn haben, es aber viele unterschiedliche, dennoch wirksame staatliche Beihilfekonstruktionen gibt. In der Tschechischen Republik und der Slowakei gibt es beispielsweise Zuschüsse von bis zu 50 % der Kosten für Investitionen in Industriegleise, während in Italien bis zu 100 % der Kosten für die Elektrifizierung von Gleisanschlüssen erstattet werden können. Sie fügte hinzu, dass es wichtig sei, diese internationalen Beispiele näher zu studieren, da es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, mit dem diese Verkehrsformen erhalten oder sogar verstärkt werden können.


An einem anderen, am Nachmittag desselben Tages veranstalteten Treffen der Arbeitsgruppe Einzelwagenverkehr stellte Kornélia Polcz die Ergebnisse, Erfahrungen sowie Lösungsvorschläge für die Aufrechterhaltung dieser Verkehrsmodalität der von RCH koordinierten Arbeitsgruppe des R4R-Projekts für Einzelwagenverkehr vor.